Koronarangioplastie
Wie funktioniert die PTCA (Koronarangioplastie)
Der Ablauf der PTCA ähnelt zunächst dem der Herzkatheteruntersuchung.
Es wird über die Schleuse ein Katheter entgegen dem Blutstrom zum Herzen geführt und in die Öffnung der Herzkranzarterie eingelegt.
Durch das Innere dieses Katheters werden dann kleinere Katheter in die Herzkranzarterie vorgeschoben, um die Engstelle aufzudehnen.
Daher wird dieser Katheter auch als Führungskatheter bezeichnet. Um die Bildung von Gerinnseln im Herzkranzgefäß zu verhindern, wird ein Medikament (Heparin)gegeben.
Zunächst muss die durch Plaques entstandene Engstelle unter Röntgenkontrolle mittels eines sehr dünnen, biegsamen Drahts, der einen Durchmesser von nur 0,1 mm hat, passiert werden.
Dies ist die Grundvoraussetzung für die spätere Aufdehnung der Engstelle, da der Draht im weiteren als Führungsschiene, vergleichbar mit einer Straßenbahnschiene, für den Ballonkatheter benutzt wird. Ist die Engstelle überwunden, wird der Draht bis weit in die Herzkranzarterie vorgeschoben. Über diesen Draht wird ein Ballonkatheter zur Engstelle vorgeführt.
Dieser Ballonkatheter ist ein dünner Katheter, der einen Durchmesser von ca. 1mm besitzt, an dessen Ende sich ein mit Flüssigkeit aufdehnbarer Ballon befindet, der zunächst zusammengefaltet ist. Ist der Ballon an der richtigen Position, d.h. in der Engstelle, wird er mit einem Gemisch von Röntgen-Kontrastmittel und steriler Kochsalzlösung aufgedehnt. Dabei wird je nach der Härte und Verkalkung der Verengung ein Druck von bis zu 25 bar auf die Engstelle ausgeübt.
Im Vergleich dazu beträgt der Druck in einem Autoreifen 1,8 bis 3,0 bar, bei Fahrradreifen ca. 8 bar. Bei der Ballonaufdehnung (Ballondilatation) wird die Dehnbarkeit des Gefäßes ausgenutzt und das Gefäß überdehnt. Die Verengung wird in die Gefäßwand gepresst.
Nach ca. 10 - 60 Sekunden wird der Ballon abgelassen und zurückgezogen. Das Ergebnis wird mittels Röntgen-Kontrastmittel kontrolliert. Während der Aufdehnung (Ballondilatation) ist der Blutfluss in der Herzkranzarterie unterbrochen, sodass Beschwerden als Druckgefühl hinter dem Brustbein oder in der linken Brust (Angina Pectoris) auftreten können. In seltenen Fällen spürt der Patient die eigentliche Gefäßdehnung. Nach Ablassen des Ballons bessern sich diese Beschwerden in der Regel sofort, allerdings kann ein geringes Druckgefühl noch bis zu 24 Stunden anhalten.
Zumeist wird heute im Anschluss an die PTCA oder auch direkt ene Gefäßstütze eingesetzt. Dabei handelt es sich um ein dünnes Drahtgeflecht (Stent), das auf einen Ballonkatheter in zusammengefaltetem Zustand aufgesetzt ist. Durch Aufdehnung des Ballons wird das Drahtgeflecht an die Gefäßwand gepresst und das Gefäß ähnlich wie beim Tunnelbau aufgespannt.