Herz-Kreislauferkrankungen gehören in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Was die Risikofaktoren sind und wie man sich schützen kann, das erläuterte Chefarzt PD Dr. Karsten Pohle bei einem Vortrag am vergangenen Mittwoch im Rahmen der Herzwochen. Zahlreiche Gäste kamen in die Eben‑Ezer‑Kirche in Nürnberg, um mehr über Prävention und Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren.
Herz-Kreislauferkrankungen gehören in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Was die Risikofaktoren sind und wie man sich schützen kann, das erläuterte Chefarzt PD Dr. Karsten Pohle bei einem Vortrag am vergangenen Mittwoch im Rahmen der Herzwochen. Zahlreiche Gäste kamen in die Eben‑Ezer‑Kirche am Krankenhaus Martha-Maria St.Theresien in Nürnberg, um mehr über Prävention und Behandlungsmöglichkeiten zu erfahren.
Den Herzinfarkt vermeiden
Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Dazu zählen Herzinfarkt, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall. Laut der Deutschen Herzstiftung gehen viele Fälle auf beeinflussbare Faktoren zurück. Bluthochdruck, hohes LDL‑Cholesterin, Übergewicht, Diabetes und Rauchen – die „Big Five“ – tragen besonders zur Krankheitslast bei. Wer sich frühzeitig um diese Werte kümmert, kann das Risiko deutlich senken.
In seinem Vortrag im Rahmen der Herzwochen erläuterte PD Dr. Karsten Pohle, Chefarzt der Medizinischen Klinik am Krankenhaus Martha-Maria St. Theresien, wie man Herz und Gefäße schützen kann. Die gute Botschaft: „Es lohnt sich in jedem Alter, die Risikofaktoren zu reduzieren!“ Dazu gehören vor allem: Aufhören zu Rauchen und Cholesterin reduzieren. Hinzu kommen eine gute Ernährung und „Bewegung, Bewegung, Bewegung“.
Das können Sie tun
Hauptursache für Herzkrankheiten ist Cholesterin, das zu Ablagerungen in den Arterien führt. Chefarzt Pohle wies darauf hin, dass es keinen zu niedrigen Cholesterinwert gebe – Ziel müsse sein, den LDL‑Wert konsequent zu reduzieren. Eine Ernährung, die das LDL‑Cholesterin senkt und das „gute“ HDL stabilisiert, basiert auf pflanzlichen Lebensmitteln und gesunden Fettsäuren. Also: Gemüse, Obst und Vollkorn, wenig Fleisch und tierische Fette einschränken, außerdem Fisch und Hülsenfrüchte bevorzugen. Zudem gebe es gute Medikament, die den Cholesterinwert senken.
Der Kardiologe machte klar, dass ein Herz‑CT im Einzelfall helfen kann, das individuelle Risiko zu bestimmen. Die Untersuchung zeigt Verkalkungen der Herzgefäße und ermöglicht eine feinere Einschätzung der notwendigen Therapie. Sie sei aber nur für Menschen mit mittlerem Risiko sinnvoll. Wer schon mehrere Herzinfarkte hatte oder unter starkem Herzrhythmus leidet, profitiere nicht davon.
Schnell reagieren
Zum Thema akuter Herzinfarkt betonte Dr. Pohle, dass es wichtig sei, die Symptome zu kennen. Engegefühl in der Brust, Schmerzen im linken Arm oder Kiefer und plötzlicher Schweißausbruch könnten Anzeichen sein. Bei Frauen können die Symptome atypisch verlaufen – etwa Schmerzen im Rücken, oft zwischen den Schulterblättern, Übelkeit und Erbrechen, Schmerzen im Oberbauch oder ein Ziehen in den Armen. „Zögern Sie nicht, den Notarzt zu rufen“, appellierte Pohle. „Jede Minute zählt, denn bei einem Infarkt sterben Herzmuskelzellen ab.“
Zum Abschluss ermutigte der Chefarzt die Besucher, mit ihrem Arzt über eine persönliche Risiko‑Abschätzung zu sprechen. „Viele Herz‑Kreislauf‑Erkrankungen sind vermeidbar. Wer die Risikofaktoren minimiert, hat gute Chancen, gesund zu bleiben.“
Info: Die Deutsche Herzstiftung bietet einen Online-Test, mit dem sich das persönliche Herzalter oder das Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall einschätzen lässt:
https://herzstiftung.de/risiko