Übende Verfahren in der Psychosomatischen Tagesklinik
Unterstützung des individuellen Therapieprozesses durch autogenes Training, progressive Muskelrelexation und Co.
Übende Verfahren
Während Ihres Aufenthaltes in unserer psychosomatischen Tagesklinik haben Sie die Möglichkeit, verschiedene, Ihren Therapieprozess unterstützende Übende Verfahren kennenzulernen und für sich auszuprobieren.
Dazu gehören die Entspannungsverfahren Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Qi Gong und Achtsamkeit. Daneben gibt es die Genussgruppe, die Selbstregulationsgruppe und Bewegungsimpulse.
Was ist das Ziel der Übenden Verfahren?
Die Ziele der Übenden Verfahren sind Ruhe, Entspannung, Verbesserung des Konzentrationsvermögens, der Körper- und Selbstwahrnehmung sowie Vertiefung der Selbsterkenntnis.
Um die Ziele der Übenden Verfahren zu erreichen, bedarf es neben einer regelmäßigen Teilnahme an den Gruppen, in denen Sie die Verfahren kennenlernen können und angeleitet werden, auch eigenverantwortliches Üben außerhalb der Gruppenstunden.
So lernen Sie die Verfahren selbstständig durchzuführen und langfristig, auch nach dem Klinikaufenthalt, als wertvolle Begleitung in Ihren Alltag zu integrieren.
Progressive Muskelrelaxation
Bei diesem Verfahren kann durch bewusste Anspannung und Entspannung bestimmter Muskelgruppen ein tiefer Zustand der Entspannung des ganzen Körpers erreicht werden.
Was passiert bei der progressiven Muskelrelaxation?
Hierzu werden nacheinander einzelne Muskelpartien in einer bestimmten Reihenfolge angespannt, die Muskelspannung kurz gehalten und anschließend wieder gelöst.
Die Aufmerksamkeit wird dabei auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung gerichtet und auf die Empfindungen, die mit diesen unterschiedlichen Zuständen einhergehen.
Was ist das Ziel der progressiven Muskelrelaxation?
Durch regelmäßiges Üben der progressiven Muskelrelaxation kann eine bessere Körperwahrnehmung und eine generelle Senkung der Muskelspannung erreicht werden.
Das Angebot progressive Muskelrelaxation kann durch die Anleitung einer Phantasiereise ergänzt werden.
Hier können Sie lernen innere Bilder zu entwickeln, die Sie beruhigen. Diese positiven, inneren Bilder können – regelmäßig geübt – in belastenden Situationen zur Selbstberuhigung angewendet werden.
Autogenes Training
Das autogene Training ist eine konzentrative Entspannungsübung. Das Ziel des autogenen Trainings ist die Entspannung mit eigener Vorstellungskraft von innen her ohne äußeres Zutun und ohne äußere Unterstützung.
Körperliche und vegetative Funktionen wie der Pulsschlag oder die Atmung sind in der Regel einer direkten Willensbeeinflussung nicht oder nur schwer zugänglich.
Durch die Übungen im autogenen Training werden diese in einen Ruhezustand umgeschaltet. Regelmäßiges Üben ermöglicht es, durch gedankliche Konzentration ruhiger und gelassener zu werden.
Qi Gong
Das Ziel von Qi Gong ist, den Körper mit sanften Bewegungen zu lockern, den Geist zur Ruhe zu bringen, entspannt zu sein und trotzdem voller Energie.
Qi Gong unterstützt nicht nur die körperliche, sondern auch die seelische und geistige Gesundheit.
Achtsamkeit
Achtsamkeitsmeditationen sind in vielen Religionen und Kulturen gängige spirituelle Praxis. Durch Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln.
Dadurch soll geübt werden, einen Bewusstseinszustand zu erreichen, in dem klares, hellwaches Gewahrsein und tiefe Entspannung gleichzeitig möglich sind.
Genussgruppe
Im Genusstraining werden die fünf Sinne Riechen, Schmecken, Tasten, Sehen und Hören wiederentdeckt und geschult. Der Fokus liegt dabei auf den angenehmen Eindrücken.
Belastende Ereignisse oder Empfindungen werden bewusst in den Hintergrund gestellt.
Was ist das Ziel der Genussgruppe?
Sie machen sich auf die Suche nach Tankstellen oder Sie richten sie neu ein. Dort können Sie Kraft schöpfen können, um den Belastungen in Ihrem Leben, etwas Positives entgegen zu halten.
Durch regelmäßige Genussmomente im Alltag werden Stress und Anspannung abgebaut und die Fähigkeiten zu Genießen und zu Entspannen gefördert.
Selbstregulationsgruppe
In der Gruppe "Selbstregulation" werden die Selbstwahrnehmung und die Regulation von Anspannungszuständen und Emotionen geschult.
Was passiert in der Selbstregulationsgruppe?
Es wird geübt, Körperreaktionen, Gefühle und Stimmungen wahrzunehmen und zu beschreiben, sowie eine achtsame – nicht wertende – Haltung gegenüber sich selbst und den eigenen Empfindungen zu entwickeln.
Es werden zudem Fertigkeiten vermittelt, sich selbst zu beruhigen und sich im Hier und Jetzt zu verorten. Darüber kann erlernt werden, Dissoziationen und Hochspannungszuständen entgegenzuwirken, sowie Emotionen zu regulieren.
Bewegungsimpuls
Fester Bestandteil in unserem tagesklinischen Programm ist die regelmäßige Teilnahme am Nordic Walking. Die ruhige Lage des Krankenhauses Martha-Maria Nürnberg in der Nähe des Pegnitzgrundes und mit weitläufigen Waldwegen bietet dazu die ideale Umgebung.