Besondere medizinische Behandlungsverfahren

Therapeutische Schwerpunkte in der geriatrischen Rehabilitation

Spezielle Physiotherapie, geriatrische Rehabilitation, Ergotherapie, Logopädie und Psychologie am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg

Ergotherapie, Logopädie, Psychologie und mehr: Unsere therapeutischen Schwerpunkte

Eines unserer Ziele in der Geriatrischen Rehabilitation am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg besteht darin, bestmögliche therapeutische Arbeit mit und für unsere Patientinnen und Patienten zu machen.

Deshalb erhalten Sie während der geriatrischen Rehabilitation ein umfangreiches Therapieangebot, das nach gründlicher körperlicher Untersuchung zu Beginn des stationären Aufenthaltes unter Berücksichtigung aller Bereiche individuell für Sie zusammengestellt wird.

Ihre ganzheitliche Betreuung steht dabei durch unser interdisziplinäres Denken und Handeln ganz im Vordergrund. Im Folgenden wollen wir Ihnen einen Überblick zu den Schwerpunkten unseres Therapie-Angebots in der geriatrischen Rehabilitation geben. Diese sind:

Spezielle Physiotherapie für ältere Menschen macht schneller mobil

Welches Ziel verfolgt die spezielle Physiotherapie?

Die geriatrische physiotherapeutische Behandlung erfordert entsprechend den besonderen Anforderungen der Geriatrie spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten. Sie umfasst sowohl kurative, als auch präventive und rehabilitative sowie palliative Maßnahmen.

Das Ziel ist es hierbei den funktionellen Status des älteren Menschen nach akuter Erkrankung oder Unfall zu erfassen und soweit zu verbessern, dass eine größtmögliche Selbständigkeit und Lebensqualität wieder erreicht wird.

Individuelle Therapie und Beratung

In der Physiotherapie werden hierbei zum Beispiel für die Sturzprophylaxe alle notwendigen Maßnahmen, wie allgemeine beziehungsweise gezielte Aktivierung und Kräftigung sowie Übungen zur Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten, eingesetzt.

Es erfolgt immer eine Auswahl von spezifischen Therapien in Bezug auf das jeweilige akute Krankheitsgeschehen und auf das angestrebte Behandlungsziel. Des Weiteren wird die Versorgung mit allen notwendigen Hilfsmitteln eingeleitet und der Patient in deren Handhabung angeleitet. Es finden individuelle physiotherapeutische Beratungen der Betroffenen und auch ihrer Angehörigen statt.

Umfassende Betreuung

Während der Therapie werden alle für den alten Menschen relevanten Aspekte des bio-psycho-sozialen Modells berücksichtigt. Es gilt, den alten Menschen umfassend zu betreuen und nicht nur das aktuelle Krankheitsgeschehen isoliert im Auge zu haben.

Im Anschluss an die Befunderhebung wird unter Berücksichtigung seiner individuellen Ressourcen ein Konzept erstellt. Nach diesem kann der Patient innerhalb seiner Fähigkeiten rehabilitiert werden, um seine größtmögliche Selbständigkeit und Selbstversorgungsfähigkeit wieder zu erreichen.

Dabei kommen spezielle geriatrische Assessments zum Einsatz, mit deren Hilfe der funktionelle Zustand des Patienten am Anfang erfasst werden kann und der Therapieerfolg im Verlauf messbar wird.

Die geriatrische Rehabilitation führt am schnellsten in den Alltag zurück

Geriatrie

Die geriatrische Rehabilitation ist ein ganzheitliches Pflegekonzept und ein Baustein in der Zusammenarbeit im therapeutischen Gesamtteam. Sie erfolgt rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche.

Unsere Grundlagen sind die Konzepte der Kinästhetik, der Validation, das Bobath-Modell und die basale Stimulation, die in den Pflegealltag mit einfließen.

Auch die im Haus eingeführten nationalen Expertenstandards werden von unserem multiprofessionellem Pflegeteam bestehend aus weitergebildeten Fachkräften für geriatrische Rehabilitation und Gerontopsychiatrie, Gesundheits- und Krankenpflegern sowie Altenpflegern ein- und umgesetzt.

Welche Aufgaben hat die Pflege in der geriatrischen Rehabilitation?

Die Pflege in der geriatrischen Rehabilitation beschränkt sich nicht auf die krankheitsbedingten Probleme und Defizite unserer Patientinnen und Patienten. Sie

  • fördert und begleitet
  • leitet an und motiviert
  • berät und unterstützt Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige

Jede Patientin und jeder Patient bekommt individuell gerade soviel Unterstützung wie nötig, um die bestehenden Eigenaktivitäten weiter auszubauen und damit die Selbständigkeit bei den Verrichtungen des täglichen Lebens zu fördern.

Warum arbeiten wir in Pflegebereichen?

Wir arbeiten in Pflegebereichen. Das heißt: Jede Pflegekraft ist nur für eine begrenzte Zahl von Patientinnen und Patienten auf unserer Station zuständig, um sie möglichst kontinuierlich begleiten und um ein vertrautes Verhältnis zu Ihnen aufzubauen zu können.

Mit Engagement und Empathie wollen wir vorhandene Fähigkeiten und Ressourcen unserer Patientinnen und Patienten fördern und erhalten.

Wie Ergotherapie Sie wieder fit für zu Hause macht

Geriatrie

Was ist das Ziel der Ergotherapie?

Der Kern der Ergotherapie ist mit der Übersetzung des griechischen Stammwortes „ergon“ beschrieben: Es bedeutet Handeln, Aktivität oder Leistung.

Die Zielsetzung der Ergotherapie in der geriatrischen Rehabilitation ist, das Wiedererlangen und die Erhaltung von Bewegung und körperlich, geistiger und psychischer Handlungsfähigkeit, um damit die größtmögliche Selbstständigkeit und Unabhängigkeit bei der Erfüllung bedeutungsvoller Alltagsbetätigungen zu erreichen.

Die Teilhabe des Menschen in seinem persönlichen und sozialen Umfeld soll so weit wie möglich gesichert und/oder wieder hergestellt werden.

Welche Krankheitsbilder sind in der geriatrischen Rehabilitation zu finden?

Die typischen Fachbereiche und deren Krankheitsbilder, aus denen unsere Patientinnen und Patienten stammen sind:

  • Die Neurologie mit Erkrankungen wie Schlaganfall, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose und dementiellen Erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Alzheimer.
  • Die Orthopädie und Rheumatologie mit Erkrankungen wie Frakturen, Gelenkersatz, Amputationen sowie degenerative und rheumatische Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems.
  • Die Innere Medizin mit Erkrankungen wie Organversagen, Tumorentfernung, Herzoperationen.
  • Die Gerontopsychiatrie mit Erkrankungen wie Depressionen, Psychosen oder Tabletten- und Alkoholmissbrauch.

Da es sich bei geriatrischen Patienten in der Regel um einen multimorbiden Menschen handelt, sind die oben aufgeführten Krankheitsbilder normalerweise in Kombination vorzufinden. Daher ist für uns eine große Verantwortung und Herausforderung, täglich individuelle Therapieansätze, -inhalte und -fortschritte patientenorientiert zu verfolgen und anzupassen.

Was ist das Ziel der Ergotherapie in der Geriatrie?

Alle Ziele der Ergotherapie in der Geriatrie richten sich nach dem geriatrischen Patienten und den Lebensumständen und Alltagsbedürfnissen. Dafür ist es notwendig, verloren gegangene Funktionen wieder zu aktivieren und vorhandene Fähigkeiten zu erhalten.

Dazu gehört auch:

  • Anbieten von tagestrukturierter Therapie und Beschäftigung mit alltagsrelevanten Inhalten zur Stabilisierung und Förderung vorhandener Fähigkeiten, Fertigkeiten und Handlungskompetenzen
  • Stabilisation und Förderung von Gedächtnisleistung, Aufmerksamkeit, Konzentration und Orientierung
  • Verbesserung und Erhalt von individuell bestimmter Lebensqualität
  • Schaffung von sozialen Kontaktmöglichkeiten
  • Förderung des Gemeinschaftsgefühls
  • Förderung der Wahrnehmung in allen Sinnesbereichen
  • Vermittlung von Sicherheit zur Stärkung des Selbstvertrauens und des Selbstwertgefühls

Auf welche Therapieformen und Therapiekonzepte aus der Ergotherapie setzen wir?

Um die Behandlungsziele erreichen zu können, wählen wir aus speziellen Therapieformen, -konzepten und -inhalten aus.

1. Funktionelle Therapie

Funktionelle Übungen und Aktivitäten in der Ergotherapie haben zum Ziel, die aktive Beweglichkeit zu verbessern, Körpergefühl, Sensibilität und Bewegungskontrolle wiederzuerlangen und Schmerzen zu lindern.

Die Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten der geriatrischen Rehabilitation bilden sich regelmäßig weiter und haben dadurch die Möglichkeit, spezielle Therapiekonzepte zur Anwendung zu bringen (zum Beispiel: Bobath, Affolter, F.O.T.T, Perfetti).

Erlernte Bewegungsabläufe werden dabei möglichst bald wieder in normalen Alltagssituationen umgesetzt und geübt. Besondere Schwerpunkte der Ergotherapie sind hierbei die Entwicklung, Verbesserung oder Erhaltung einer nutzbaren Arm- und Handbeweglichkeit und ein Training der Feinmotorik.

2. Kognitives Training

In Gruppen- oder Einzeltherapie werden das Gedächtnis, die Konzentration und Planung von Alltagshandlungen trainiert. Auch neuropsychologische Störungen nach Schlaganfall werden alltagsbezogen oder mittels therapeutischer Spiele und Übungen behandelt.

3. Hilfsmittelversorgung

Falls Hilfsmittel benötigt werden, um die Gangsicherheit oder Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten, findet eine individuelle Beratung unter Miteinbeziehung der Angehörigen statt. Sind beispielsweise ein Gehwagen oder eine Strumpfanziehhilfe notwendig, wird der Umgang damit geübt.

Hilfsmittel für zu Hause werden in Anpassung an den Wohnraum und zur Sturzprophylaxe verordnet. In ausgewählten Fällen wird ein Hausbesuch zur Umfeldanpassung durchgeführt.

4. Handwerkliche Techniken

Mittels handwerklich-kreativer Techniken wie Seidenmalen, Flechten mit Peddigrohr oder Makramee können alltagsrelevante Fähigkeiten wie Feinmotorik, Ausdauer, Sensibilität oder Konzentration geübt werden. Die Freude am Tun und das Erfolgserlebnis spielen hierbei eine wichtige Rolle.

5. Gruppentherapien

In verschiedenen Gruppen werden funktionelle Fertigkeiten oder kognitive Fähigkeiten in der Gemeinschaft geübt. Freude an Interaktion und Kommunikation stehen dabei im Vordergrund. Dazu gehören: Kochgruppe, Gedächtnisgruppe, Singgruppe und Seidenmalgruppe.

Ergotherapie ist ein Bereich der geriatrischen Rehabilitation und eng verbunden mit Krankengymnastik, aktivierender Pflege, Sozialdienst, Orthopädie-Technikern, Psychologie, Logopädie und natürlich auch der medizinischen Versorgung. Wir verstehen uns als Teil des interdisziplinären Teams und sind daher im ständigen Austausch mit anderen Kolleginnen und Kollegen.

In dieser engen Zusammenarbeit zwischen Patienten, Angehörigen und den behandelnden Fachbereichen können sich alle angewandten Therapieformen in vollem Umfang entfalten und der Patientin und dem Patienten zugute kommen.

Durch einen Konsiliardienst behandeln wir auch Patientinnen und Patienten aus allen Fachbereichen im Akuthaus besonders jedoch aus dem Fachbereich Neurologie.

Logopädie und Sprachtherapie in der interdisziplinären Zusammenarbeit

Der Bereich der Logopädie und der Sprachtherapie wird durch das Team unseres Kooperationspartners “Logopraxis am Marientor” versorgt.

Die logopädische Therapie wird zum einen in unserer geriatrischen Rehabilitation für Patientinnen und Patienten mit Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen durchgeführt, zum anderen auch bei Bedarf in allen hier im Hause integrierten Fachkliniken (Innere Medizin, Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie, Urologie und Intensivmedizin).

Welche Therapiekonzepte aus der Logopädie kommen zum Einsatz?

Nach eingehender klinischer Untersuchung und Anwendung spezieller Testverfahren erfolgt bei Bedarf eine ergänzende HNO-ärztliche Diagnostik – gegebenenfalls auch die Anforderung eines ärztlichen Konsils anderer Fachrichtungen.

Für die Therapie von Schluck-, Sprach-, Stimm- und Sprechstörungen kommen bewährte Therapiekonzepte zur Anwendung (zum Beispiel: Facio-Oral-Trakt-Therapie F.O.T.T., Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation PNF, Atem- und Entspannungsübungen, linguistische und multimodale Therapiemethoden).

Bei Bedarf wird die Kostform angepasst und mit der Diät-Assistentin auf die spezifischen Bedürfnisse des Patienten eingegangen. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Ärzten, der Pflege sowie der Physio- und Ergotherapie werden für jeden Patienten individuell erstellte Behandlungskonzepte erarbeitet und umgesetzt.

Zu den weiteren Schwerpunkten unseres Logopäden-Teams gehören die Aufklärung, Beratung und Anleitung von Patientinnen und Patienten sowie insbesondere auch deren Angehörigen.

Ergänzend wird,falls erforderlich,die Weiterführung der logopädischen Behandlung nach Entlassung – gegebenenfalls auch durch Hausbesuche organisiert, sodass eine nahtlose Weiterversorgung gewährleistet wird.

Psychologie in der geriatrischen Rehabilitation

Psychologische Schwerpunkte in der geriatrischen Rehabilitation

Unsere Patientinnen und Patienten in der geriatrischen Rehabilitation werden während ihres Aufenthalts bei Bedarf von einer fest angestellten Diplom-Psychologin mitbetreut. Diese hat insgesamt vier Tätigkeitsschwerpunkte.

1. Neuropsychologische Diagnostik

  • Zur Abklärung kognitiver Defizite nach einer Hirnschädigung (zum Beispiel durch Schlaganfall)
  • Zur Früherkennung einer demenziellen Erkrankung (zum Beispiel bei Morbus Alzheimer)
  • Zur Verlaufskontrolle bei bereits diagnostizierter Demenz

In der neuropsychologischen Diagnostik werden kognitive Leistungen in den Bereichen Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Denken, Problemlösen und Handlungsplanung mit standardisierten psychometrischen Testverfahren überprüft.

Eine frühzeitige und differenzierte Diagnostik kognitiver Beeinträchtigungen ermöglicht spezifische Behandlungsmaßnahmen wie zum Beispiel kognitives Training oder die Entwicklung von Kompensations- und Bewältigungsstrategien.

Da mit zunehmendem Alter das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, deutlich zunimmt, stellt die Frühdiagnostik demenzieller Entwicklungen einen besonderen Schwerpunkt der Neuropsychologie in der geriatrischen Rehabilitation dar. Eine kognitive und gegebenenfalls medikamentöse Therapie kann den Verlauf einer derartigen Erkrankung günstig beeinflussen.

2. Psychologische Diagnostik

  • Zur Abklärung psychischer Erkrankungen

Viele Patienten der geriatrischen Rehabilitation leiden neben diversen körperlichen Erkrankungen auch an einer psychischen Störung. Den Schwerpunkt bilden depressive Erkrankungen, gefolgt von Angststörungen und somatoformen Störungen.

Durch eine fachgerechte psychologische Diagnostik wird eine adäquate Therapie bereits während der Rehabilitation ermöglicht. Zudem können therapeutische Maßnahmen für die Zeit danach eingeleitet und Behandlungsempfehlungen gegeben werden.

3. Psychotherapeutische Einzelgespräche

  • Zur Krankheitsverarbeitung
  • Bei Depressionen, Ängsten, Schmerzen und Co.

Schwere Erkrankungen oder plötzlich auftretende Ereignisse, die die Gesundheit und Selbstständigkeit des älteren Menschen beeinträchtigen wie beispielsweise ein Schlaganfall oder auch ein Sturz lösen bei vielen unserer Patienten Gefühle der Hilflosigkeit, Ängste oder auch depressive Verstimmungen aus.

In diesen Fällen können psychotherapeutische Einzelgespräche sinnvoll sein, um das Geschehen zu verarbeiten und wieder Zukunftsperspektiven zu entwickeln.

4. Angehörigenberatung bei Demenz

Eine Demenzdiagnose ist im ersten Moment meistens nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen eine erschreckende Nachricht, die Ängste und Ratlosigkeit auslöst. Auf Wunsch können in einem Gespräch mit der Diplom-Psychologin Fragen zum Krankheitsbild, zur Prognose, zu Therapiemöglichkeiten und zum Umgang mit dem Betroffenen geklärt werden.

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