Zertifiziertes Darmkrebszentrum (DKG)
Darmkrebs ist bei Männern und Frauen in Deutschland jeweils die zweithäufigste Krebserkrankung (Stand 2018). Durch die Fortschritte in Diagnostik und Therapie sind jedoch in den letzten Jahren die Heilungschancen deutlich verbessert worden. Von besonderer Bedeutung ist die Früherkennung durch eine Darmspiegelung. In diesem Rahmen können oft Vorstufen bösartiger Tumoren erkannt und entfernt werden bevor sich daraus der eigentliche Darmkrebs entwickelt.
Das Darmkrebszentrum Martha-Maria Nürnberg befasst sich interdisziplinär mit der Prophylaxe, Diagnostik, Therapie und Nachsorge auf dem Gebiet des Darmkrebses. Das Ziel ist eine enge Zusammenarbeit von Experten unterschiedlicher Fachrichtungen im ambulanten und stationären Bereich, die eine Behandlung des Darmkrebses mit hoher Qualität ermöglichen soll. In unserem Darmkrebszentrum können wir von der Diagnostik über die Therapie bis hin zur Nachsorge nahezu jede Untersuchung und Behandlung anbieten.
Da unser Darmkrebszentrum von der deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert ist, sind unsere Strukturen und Behandlungsrichtlinien immer auf dem neuesten Stand und werden jährlich durch Onkozert überprüft.
Leitung
Prof. Dr. med. Stephan Coerper
Chefarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Stellvertretende Leitung
Dr. med. Roland Heide
Kommissarische Leitung Medizinische Klinik II (Gastroenterologie)
Koordinator
Dr. med. Johannes Lenz
Leitender Oberarzt Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Sekretariat des Darmkrebszentrums
Julia Tschinkl
Dokumentationsassistentin der Chirurgischen zertifizierten Zentren
Gesundheits- und Krankenpflegerin / Study Nurse
Telefon: 0911 959-1202/ -1201
Telefax: 0911 959-1220
E-Mail: Julia.Tschinkl@Martha-Maria.de
Befundanforderungen unter 0911 959-1965
Julia Tschinkl
- Sekretariat
- Gesundheits- und Krankenpflegerin
- 0911 959-1202
- 0911 959-1910
Tumorboard
Das sogenannte Tumorboard (oder auch Tumorkonferenz) ist eine zentrale Veranstaltung des Darmkrebszentrums. Es findet an jedem Mittwoch um 15.30 Uhr statt. Im Tumorboard sind stets Vertreter folgender Fachdisziplinen anwesend:
- internist. Onkologie
- Viszeralchirurgie
- Gastroenterologie
- Strahlentherapie
- Radiologie
- Pathologie
Gemäß den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) werden im Tumorboard alle Patienten des Darmkrebszentrums besprochen bei denen vor oder nach der Operation eine zusätzliche Therapie, zum Beispiel in Form einer Chemotherapie, in Frage kommt.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass niedergelassene ärztliche Kollegen eigene Patienten in unserem Tumorboard anmelden.
Kontakt für eine externe Anmeldung: Leitender OA Dr. med. Johannes Lenz (johannes.lenz@martha-maria.de)
Analmanometrie
Hierbei handelt es sich um die Messung der Funktion des Afterschließmuskels. Dazu wird ein dünner Katheter in den After mehrfach eingeführt und zurückgezogen, Das Messgerät erfasst dabei die Druckverhältnisse über die gesamte Länge des Schließmuskels. Dies gibt Hinweise darauf, ob nach bestimmten Operationen möglicherweise eine Stuhlhalteschwäche zu erwarten ist und nimmt so Einfluss auf die Planung des geeigneten Operationsverfahrens.
Rekto- und Proktoskopie
Dies sind die Spiegelungsuntersuchungen des Analkanals und des Mastdarms. Hierzu dienen starre optische Rohre, die es uns ermöglichen, Veränderungen der Schleimhaut im Mastdarm festzustellen und zum Beispiel den Abstand eines Tumors zum Schließmuskel zu messen, was entscheidenden Einfluss auf das zu wählende Operationsverfahren haben kann.
rekto-anale Endosonographie
Die Ultraschalluntersuchung des Analkanals mit einer in den After einführbaren Ultraschallsonde erlaubt es, die anatomische Struktur des Schließmuskels zu überprüfen oder die Tiefe festzustellen, in die ein etwaiger Tumor vorgewachsen ist. Diese Untersuchung ist beim Mastdarmkrebs von entscheidender Bedeutung, um die Patientinnen und Patienten zu diagnostizieren, die vor einer Operation des Krebses von einer vorbereitenden Strahlen- und Chemotherapie (neoadjuvante Therapie) Nutzen ziehen.
Koloskopie
Der sanfte Blick in das Innere des Dickdarms dient der Krebs-Vorsorge, aber auch der Diagnose einer ganzen Reihe von Erkrankungen des Dickdarms. Ein besonderer Schwerpunkt in unserem Krankenhaus ist die Entfernung von Dickdarmpolypen. Für die Entfernung auch großer oder ungünstig gelegener Polypen setzen wir u.a. speziell angefertigtes Instrumentarium ein, um bei bester Effektivität gleichzeitig größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
Computertomographie (CT)
Ein 64-Zeilen CT; ermöglicht zeitlich und räumlich hoch-aufgelöste Schnittbilder im Ganzkörperbereich
MRT
Mit der MRT ist heute die genaue Darstellung des Dünndarms ohne Belastung möglich. Desweiteren ist eine genaue Stadieneinteilung bei tiefen Enddarmtumoren möglich.
Endoskopische Verfahren
Der sanfte Blick in das Innere des Dickdarms dient der Krebs-Vorsorge, aber auch der Diagnose einer ganzen Reihe von Erkrankungen des Dickdarms. Ein besonderer Schwerpunkt in unserem Krankenhaus ist die Entfernung von Dickdarmpolypen. Für die Entfernung auch großer oder ungünstig gelegener Polypen setzen wir u.a. speziell angefertigtes Instrumentarium ein, um bei bester Effektivität gleichzeitig größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten.
- Polypektomie, Mukosaresektion, submuskosale Dissektion
- Blutstillung: Injektionstherapie, Cliptherapie, Thermodestruktion
- Tumortherapie: Tumordestruktion, Stenttherapie
- Ballondilatation
Minimal-Invasive-Verfahren
Schlüsselloch-Chirurgie in HD-Video-Technik
Mit modernster hochauflösender Videotechnik führen wir Operationen, die früher einen großen Schnitt benötigten, mit kleinsten Hautschnitten durch.
Diese Vorgehensweise hat mehrere Vorteile:
- kleinere Narben, teilweise z.B.: im Nabel versteckt
- schnellere Heilung
- weniger Wundfläche
- kleineres Risiko für Narbenbrüche
- weniger Schmerzen
Bei diesem Vorgehen wird eine Optik über einen ca. 10mm großen Schnitt in die zu operierende Region (in die Bauchhöhle) eingebracht. Zusätzlich benötigt man je nach Operation noch weitere kleine 5- 12mm große Schnitte zum Einbringen der Spezialarbeitsinstrumente. Nun kann der Chirurg über einen HD-Monitor im Bauch operieren.
Durch die Vergrößerung des Optik-Kamera-Systems ist hier sogar ein genaueres Arbeiten möglich.
Dieses Verfahren kann bei bestimmten Indikationen in der Darm-Tumor-Chirurgie verwendet werden.
Roboterassistiertes Operieren
Zahlreiche minimal-invasive Verfahren werden auch roboterassistiert (da Vinci(R)) durchgeführt.
Konventionelle "offene" Verfahren
Bei schon fortgeschrittenen Tumoren oder bereits bestehenden Voroperationen im Bauchraum ist die konventionelle "offene" Operation die sinnvollere Vorgehensweise. Dabei wird über einen größeren Bauchschnitt der Tumor und das zugehörige Lymphabflussgebiet entfernt.
In seltenen Fällen ist die Anlage eines künstlichen Darmausganges (Stoma) entweder als vorübergehendes Stoma oder bei ganz tief sitzenden Enddarmtumoren auch als endgültiges Stoma notwendig. Alle Optionen werden mit den Patienten vorher ausführlich besprochen.
mögliche Studienteilnahme
Für Patientinnen und Patienten des Darmkrebszentrums die eine Chemotherapie benötigen wird die Teilnahme an folgender Studie angeboten:
„Psychische Belastung von Krebspatienten im Verlauf der ambulanten onkologischen Behandlung" (Onkotrakt-Studie)
Die Betreuung der Studienpatienten erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der onkologischen Praxis Spitalgasse. Nähere Informationen erhalten Sie ggf. während des stationären Aufenthalts von Ihrer Stationsärztin/Stationsarzt.
Hören Sie unseren Chefarzt im Podcast „Darmkrebs kann heilbar sein":
Darmkrebs gehört zu den drei häufigsten Krebsarten bei Frauen und Männern in Deutschland. Die gute Nachricht: 90 Prozent der Darmkrebsfälle können bei früher Diagnose geheilt werden.
Wie entsteht Darmkrebs? Woran erkennt man ihn und wie wird er behandelt? Und was ist eigentlich ein zertifiziertes Darmkrebszentrum? Das und mehr erklärt Prof. Dr. Stephan Coerper, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus Martha-Maria St.Theresien in Nürnberg im Podcast.