Dr. Bertram Böhm bei der Behandlung einer Wirbelsäulenkrankheit

Spinalkanalstenose, Wirbelgleiten, Wirbelbrüche und Co.: Diagnostik und Therapie der Wirbelsäule

Von Fehlstellungen der Wirbelsäule bis zu Wirbelfrakturen: In der Sektion für Wirbelsäulenchirurgie behandeln wir eine Vielzahl an Krankheiten der Wirbelsäule

Früherkennung und Behandlung von Wirbelsäulenkrankheiten: Unser Behandlungsangebot

Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule und andere Krankheitsbilder aus der Wirbelsäulenchirurgie sind oftmals komplex.

Sie äußern sich durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Symptomen. Deshalb sind eine Diagnostik und eine individuell angepasste Therapie entscheidend, um Erkrankungen der Wirbelsäule frühzeitig zu erkennen und erfolgreich zu behandeln.

Medizinische Schwerpunkte unserer Sektion für Wirbelsäulenchirurgie in Nürnberg

In der Sektion für Wirbelsäulenchirurgie am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg bieten wir Ihnen deshalb ein breites Spektrum an Untersuchungen und operativen Behandlungen auf Basis der aktuellen nationalen und internationalen Leitlinien.

Das sind die zentralen Krankheitsbilder der Wirbelsäule, die wir behandeln:

Spinalkanalstenose (Wirbelkanalverengung)

Was ist eine Spinalkanalstenose?

Je älter Menschen werden, desto häufiger tritt bei Ihnen eine Verengung der Rückmarkkanals auf. Der Arzt spricht in diesem Fall von einer Erkrankung der Spinalkanalstenose.

Zysten, eine voranschreitende Arthrose in den Gelenken der Wirbelsäule oder Veränderungen der Bandstrukturen führen dazu, dass der knöcherne Spinalkanal eingeengt wird. Dies kann direkte Auswirkungen auf ihre Gesundheit haben.

Symptome der Spinalkanalstenose

Zu den klassischen Symptomen der Spinalkanalstenose zählen Schwäche in den Beinen und daraus resultierende Probleme beim Gehen und Laufen. 

Sobald durch die Erkrankung der Wirbelsäule auch die Nervenwurzeln bedrängt werden, treten als weiteres Symtom regelmäßig nervenwurzelbezogene Schmerzen bei Belastung auf. In diesem Fall handelt es sich dann um eine sogenannte periphere Stenose.

Konservative Therapie der Spinalkanalstenose

Grundsätzlich stehen den Ärzten vor einer Operation auch konservative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören:

  • Biacuplastie
  • Bildwandlergestützte Facetteninfiltration
  • Bildwandlergestützte ISG-Infiltration
  • Bildwandlergestützte periradikuläre Infiltrationstherpie
  • Minimalinvasive perkutane Thermodenervation in Lokalanästhesie
  • Peridurale Infiltration

Operative Therapie der Spinalkanalstenose

Wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten keinen Erfolg mehr bringen oder sogar Lähmungen auftreten, ist eine Operation eine sinnvolle Variante. Dabei gibt es zwei Varianten der Spinalkanalstenosen-OP.

1. Minimalinvasive mikroskopische Erweiterung der Spinalkanals

Bei der Operation unter dem Mikroskop wird mit Stanzen und Fräsen über einen hinteren Zugang das knöcherne Fenster zwischen den Wirbelbögen erweitert.

Im Anschluss entfernen wir die beengenden Strukturen wie gelbes Band, Zysten und Gelenkfortsätze ohne wesentliche Beeinträchtigung der Segmentstabilität. Dabei achten wir stets auf den Schutz der angrenzenden Nervenwurzeln und der Cauda equina

Besonders schonend ist die Möglichkeit der beidseitigen Spinalkanalerweiterung von einer Zugangsseite aus. Dabei spricht man von der minimalinvasiven mikroskopischen Erweiterung des Spinalkanals.

2. Minimalinvasive mikroskopische Erweiterung des Spinalkanals und dynamische Stabilisierung bei Wirbelgleiten

Im höheren Alter kommt es manchmal zu einer Lockerung der Verbindungsbänder zwischen den Wirbeln. Dadurch wiederum kommt es in der Folge zu einer Instabilität zwischen zwei oder mehreren Wirbeln. Das ist das sogenannte Wirbelgleiten oder die Spondylolisthese.

Durch die Verdickung der Gelenke und Bänder verengt sich der Wirbelkanal zunehmend. Es kommt zu einer Spinalkanalstenose. In einigen Fällen genügt lediglich eine Erweiterung des Wirbelkanals mit zusätzlicher funktionserhaltender (dynamischer) Stabilisierung des gestörten Segmentes.

Damit reduzieren wir die krankhafte Mehrbeweglichkeit des Wirbelsäulensegments. Die funktionserhaltenden Systeme unterscheiden sich dabei wesentlich in ihrer Verankerung in der Wirbelsäule. Den höchsten Schutz bieten dabei pedikelschraubentragende Systeme.

Wirbelgleiten (Spondylolisthese)

Was ist Wirbelgleiten?

Unter Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) versteht man die Instabilität der Wirbelsäule. Dabei gleiten die Teile der oberen Wirbelsäule gegen den darunter liegenden Wirbelkörper.

Diese Mehrbeweglichkeit (Instabilität) in einzelnen Bereichen führt zum Verschleiß der Bandscheibe und der Wirbelgelenke (Arthrose). Symptomisch führt dies zu örtlich auftretetenden Schmerzen. Im schlimmsten Fall kann das Wirbelgleiten zu einer Einklemmung des Nervs führen.

Ursachen von Wirbelgleiten

Die Ursachen für das Wirbelgleiten sind sehr verschieden. Im Erwachsenenalter tritt die verschleißbedingte degenerative Olisthesis am häufigten auf. Wenn es im Kindes- und Jugendalter dagegen zu Wirbelgleiten kommt, ist die Erkrankung der Wirbelsäule in der Regel angeboren.

Dabei unterscheiden wir zwischen der dysplatischen und isthmischen Form. Diese Formen gehen im Unterschied zu den verschleißbedingten Gleitwirbeln mit höhergradigerem Abrutschen einher.

Durch die Destabilisierung der sogenannten Dachziegelformation gleitet der obere Wirbel nach vorne. Er kann kyphotisch verkippen. Das wiederum führt in der Folge zu einer Einengung des Zwischenwirbellochs. Es entsteht Druck auf die austretende Nervenwurzel. Daraus resultiert dann eine ausgeprägte Fehlstatik.

Im Extremfall ist der Gleitwirbel um die gesamte Wirbelkörpertiefe versetzt. Dann ist im Fachjargon die Rede von einer Spondyloptose.

Konservative Therapie von Wirbelgleiten

Grundsätzlich stehen den Ärzten vor einer Operation auch konservative Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Dazu gehören:

  • Biacuplastie
  • Bildwandlergestützte Facetteninfiltration
  • Bildwandlergestützte ISG-Infiltration
  • Bildwandlergestützte periradikuläre Infiltrationstherpie
  • Minimalinvasive perkutane Thermodenervation in Lokalanästhesie
  • Peridurale Infiltration

Wenn durch das Wirbelgleiten akute Schmerzen auftreten, kommen bei der konserativn Therapie zunächst Schmerzmedikamente, Krankengymnastik und die physikalische Therapie zum Einsatz.

Bei besonders starken, nervenbezogenen Symptomen hilft oftmals eine minimalinvasive Therapie. Die verstärkte Beweglichkeit, die durch das Wirbelgleiten entsteht, muss aber dauerhaft durch eine stärke Rückenmuskulatur getragen werden. Dies gelingt nur durch eine fortlaufende Behandlung der Rückenmuskeln.

Operative Therapie von Wirbelgleiten

Wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten keinen Erfolg mehr bringen oder sogar Lähmungen und Taubheitsgefühl auftreten, ist eine Operation eine sinnvolle Variante. Dabei gibt es zwei Varianten der Gleitwirbel-OP.

1. Operative Stabilisierung bei Wirbelgleiten

Bei dauerhaften Rücken- oder Beinschmerzen durch Wirbelgleiten kann es notwendig sein, den betroffenen Wirbel operativ zu versteifen. Das erfolgt meistens durch einen Mittelschnitt am Rücken oder minimalinvasive über mehrere kleinere Zugänge.

Die Korrektur der Fehlstellung erfolgt über sogenannte Pedikelschrauben. Diese stellen das betroffene Wirbelsäulensegment auf. Damit wird die Fehlstellung der Wirbelsäule behoben.

Zur zusätzlichen Stützung der Region kommt ein Bandscheibenersatz – auch Cage genannt – zum Einsatz. Bei stabiler Versorgung heilt die so geschiente Wirbelsäule wie bei einem Knochenbruch. Um eine hohe Sicherheit für die Nerven und das Rückenmark zu sicherzustellen, können wir zudem noch die Schrauben computernavigiert implantieren.

Die letztgenannte Technik steht den Ärzten des Kompetenzzentrums am Malteser Waldkrankenhaus Erlangen zur Verfügung.

2. Operative Stabilisierung bei starkem Wirbelgleiten in dorso-ventraler Technik

Die Ursache des hochgradigen Wirbelgleitens ist eine Unterbrechung der knöchernen Verbindungsstrecke zwischen dem oberem und dem unterem Gelenkfortsatz.

Durch die Destabilisierung der sogenannten Dachziegelformation gleitet der obere Wirbel nach vorne. Er kann kyphotisch verkippen. Das wiederum führt in der Folge zu einer Einengung des Zwischenwirbellochs. Es entsteht Druck auf die austretende Nervenwurzel. Daraus resultiert dann eine ausgeprägte Fehlstatik.

Bei dieser Operation ist eine alleinig von hinten durchgeführte Operation jedoch nicht ausreichend. Stattdessen muss von vorne durch den Bauchraum zunächst die Bandscheibe ausgeräumt und die störende Kuppel des Kreuzbeindomes entfernt werden.

Der auf diese Art und Weise entstandene Zwischenraum wird während der Operation aufgespreizt. Dort bringen wir dann den Cage (Körbchen) an. In der gleichen Sitzung können wir dann auch noch die Korrektur in Form von Rückholung des Gleitwirbels mit Schrauben-Stab-Systemen und damit die Relordosierung (Zuggurtung) durchführen.

Das Ziel dieser Operation ist nicht nur die komplette Reposition, sondern auch mit der Lordosierung des Segmentes das Wiederherstellen der intakten Gesamtstatik der Wirbelsäule.

Wirbelbruch (Wirbelfraktur)

Wie wird ein Wirbelbruch behandelt?

Abhängig von der individuellen Situation eines jeden Patienten, des Ortes der Wirbelfraktur und der Frakturklassifikation behandeln wir Wirbelbrüche (Wirbelfrakturen) operativ oder konservativ.

Durch modernste diagnostische Möglichkeiten können wir die entsprechende Diagnose zum vorliegenden Wirbelbruch präzise stellen.

Bei der konservativen Therapie erhält der Patient ein entlastendes Korsett. Dieses muss meist mehrere Wochen und Monate getragen werden. Dabei kontrollieren wir den Heilungsverlauf mittels Röntgenkontrollen regelmäßig.

Operative Therapie bei einem Wirbelbruch

Wenn konservative Behandlungsmöglichkeiten keinen Erfolg mehr bringen oder sogar Lähmungen und Taubheitsgefühl auftreten, ist eine Operation eine sinnvolle Variante. Dabei stehen uns insgesamt fünf OP-Methoden zur Verfügung. Wir beraten Sie gerne in einem persönlichen Gespräch zu den Details.

  • Minimalinvasive perkutane Behandlung (Kyphoplastie) 
  • Perkutane minimalinvasive computernavigierte Osteosynthese
  • Perkutante computernavigerte dorso-ventrale Stabilisierung
  • Dorsoventrale Spondylodese mit Myelondekompression (Rückenmarksentlastung) bei instabilen Brüchen mit Rückenmarksschädigung
  • Spezielle Eingriffe bei Verletzungen der oberen Halbswirbelsäule (Densfraktur, Atlasfraktur)

Tumor an der Wirbelsäule

Wird werden Tumoren der Brust- und Lendenwirbelsäule behandelt?

Ein Tumor an der Wirbelsäule erfordert einen interdisziplinären Therapieansatz. Die Art einer etwaigen operativen Therapie muss dabei individuell anhand des onkologischen Gesamtkonzeptes abgestimmt werden. Das passiert in einem sogenannten interdisziplinären Tumorboard.

Zum Einsatz kommen – je nach Tumorart und Beschwerden des Patienten – dekomprimierende, resezierende und stabilisierende Operationen an der Wirbelsäule.

Wie werden Tumoren an der Wirbelsäule entfernt?

Bei der Tumorentfernung wird der Defekt mittels eines Schrauben-Stab-Systems und eines Wirbelkörperersatzimplantats überbrückt und der Tumor reseziert.

Diese Wirbelsäulen-Operationen sind komplex. Sie erfordern ein hohes Maß an operativer Erfahrung, über das unsere Spezialisten in der Sektion für Wirbelsäulenchirurgie am Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg verfügen. 

Durch den Einsatz einer intraoperativen Computertomographie können wir die Implantate sicher setzen.

Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule

Was ist ein Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule?

Ein Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule ist eine verschleißbedingte Veränderung des Körpers. Diese Veränderung wiederum kann radikuläre (nervenbezogene) und nicht-radikuläre Schmerzzustände auslösen. Der Bandscheibenvorfall äußert sich symptomisch also durch auftretende Schmerzen.

Konservative Therapie eines Bandscheibenvorfalls an der Halswirbelsäule

Glücklicherweise lassen sich Bandscheibenvorfälle an der Halswirbelsäule in vielen Fällen erfolgreich konservativ behandeln. Konservative Therapie-Ansätze wie Schmerzmedikamente, Krankengymnastik oder eine physikalische Therapie können die auftretenden Schmerzen im Akutfall oftmals abschwächen.

Vor allem wenn es sich um nervenbezogene Schmerz-Symtome handelt, helfen oftmals minimalinvasive Behandlungen. Dazu gehören:

  • Biacuplastie
  • Bildwandlergestützte Facetteninfiltration
  • Bildwandlergestützte ISG-Infiltration
  • Bildwandlergestützte periradikuläre Infiltrationstherpie
  • Minimalinvasive perkutane Thermodenervation in Lokalanästhesie
  • Peridurale Infiltration

Operative Therapie eines Bandscheibenvorfalls an der Halswirbelsäule

Wenn konservative Therapien keinen Erfolg bringen sollten, ist eine Operation eine sinnvolle Variante. Dabei gibt es für einen Bandscheibenvorfall an der Halswirbelsäule grundsätzlich zwei Techniken zur Verfügung.

Welche der beiden Techniken zum Einsatz kommt, hängt von der anatomischen Verortung der Einengung der Nervenwurzel sowie dem Ausmaß der Bandscheibenschädigung (Osteochondrose) ab.

Dabei kommt entweder die mikrochirurgische Entfernung eines Bandscheibenvorfalls von vorne (ventrale Diskektomie) oder die mikrochirurgische Entlastung der Austrittslöcher der Nervenwurzeln (Neuroforamina) und/oder Entfernung eines freien Bandscheibenvorfalls im Bereich der Neuroforamina von hinten (sog. dorsale Foraminotomie/Operation nach Frykholm).

Dabei stehen uns mehrere OP-Methoden zur Verfügung. Wir beraten Sie gerne in einem persönlichen Gespräch zu den jeweiligen Details.

  • Mikrochirurgische Entfernung des Bandscheibenvorfalls an der Halswirbelsäule von vorne mit Fusion durch PEEK- oder Titan-Cage
  • Mikrochirurgische Entfernung des Bandscheibenvorfalls an der Halswirbelsäule von vorne mit Bandscheibenprothesenimplantation
  • Mikroskopische Entfernung eines Bandscheibenvorfalls an der Halswirbelsäule von hinten (OP-Technik nach Frykholm)
  • Komplexe computernavigierte dorso-ventrale Operationen an der Halswirbelsäule mit Wirbelkörperersatz

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